Sie sind hier:  » 

Unsere Website ist umgezogen!

Weitere Infos hier!

15. Juni 2011 - Durch regelmäßigen Aderlass zum Vorbild

(15.06.2011) Herzogenrath. Gestern war Weltblutspendetag, aber im Zeichen der Ehec-Epidemie ist die Notwenidgkeit des Blutspendens auch ohne Gedenkdatum ins Bewusstsein gerückt. Immer noch, wenn auch in sinkendem Maße, gibt es Neuerkrankungen, sind Patienten mit dem hämolytisch-urämischen Syndrom (HUS) auf Plasmaspenden angewiesen. Spenderblut wird dringender denn je benötigt. DRK ehrt Menschen, die mit gutem Beispiel voran gehen: Beispiel Herzogenrath.

Aber auch generell müssen vor der Urlaubszeit die Lager mit Blutkonserven aufgefüllt werden, vor allem, um Unfallopfern das Leben retten zu können.

Praktizierte Nächstenliebe

So ist es für den Ortsverein des Deutschen Roten Kreuzes Herzogenrath auch keine Frage, die Menschen in der Stadt zu würdigen, die sich buchstäblich körperlichen für ihre Mitmenschen engagieren. In einer Feierstunde auf Burg Rode wurden die treuen Mehrfach-Blutspender ausgezeichnet. Der Vorsitzende des DRK in Herzogenrath, Bürgermeister Christoph von den Driesch, hieß neben den Blutspendern auch die stellvertretende Bürgermeisterin Marie-Theres Sobczyk und den stellvertretenden DRK-Vorsitzenden Bernd Grendel willkommen. Blutspendern gebühre großer Dank, betonte er, denn „sie praktizieren ihre Nächstenliebe im Verborgenen, geben regelmäßig ihren Lebenssaft zur Rettung ihrer Mitmenschen her.“ Von den Driesch dankte den Blutspendern, weil ihnen die Mitmenschen nicht gleichgültig sind: „Sie haben Ihr Blut gespendet für Menschen die das nötig haben. Besonders in der heutigen Zeit haben die Krankenhäuser einen erhöhten Bedarf.“ Der Bürgermeister stellte dann Jakob Peters und Walter Lemper heraus, die mit ihrer 100-maligen Blutspende – das sind pro Person insgesamt 50 Liter gespendetes Blut – einen wesentlichen Beitrag zur Versorgung geleistet haben. Auch wenn in Deutschland täglich rund 15?000 Menschen zur Blutspende gehen, so gehören nur etwa 5 Prozent der Bevölkerung zu den regelmäßigen Spendern. „Wenn sich jeder gesunde Bundesbürger nur ein einziges Mal im Jahr zum Spenden aufraffen könnte, wäre die Grundversorgung garantiert“, führte Christoph von den Driesch vor Augen. Diesen Appell brauchen die Gewürdigten aber nicht mehr zu beherzigen: Das Ehrenzeichen in Gold und Urkunde erhielten für 25-malige Blutspende Elke Kudzelka, Thomas Wilhelm Hoppe-Leifgen, Ute Inhülsen, Reinhold Hauser, Stefan Droste und Werner Voss. 50-mal spendeten Siegfried Klein und Marianne Porada Blut, sie erhielten eine Urkunde und das Ehrenzeichen in Gold mit Eichenkranz sowie einen Präsentkorb. Für 75-malige Blutspende gab es für Frank Reiner Karasch und Manfred Jorde eine Urkunde, eine Nadel in Gold mit Eichenkranz und Brillant und einen Präsentkorb. Und schließlich ganze 100-mal spendeten Jakob Peters und Walter Lemper, auch für sie gab es eine Urkunde, Goldnadel mit Eichenkranz und Brillant sowie einen Präsentkorb. Wie bei der Blutspende selbst auch, gab es nach dem „offiziellen Teil“ einen Imbiss.

Nachgefragt bei Bernd Grendel

Einfach mal schauen....

Was sind Ihre Erfahrungen: Wer sind die Blutspender in Herzogenrath?

Grendel: Im vergangenen Jahr haben 755 Menschen in Herzogenrath Blut gespendet. Die meisten gehören der Altersklasse 55+ an. Was allerdings fehlt, sind die Erstspender ab 18 Jahren, aber auch ab 35 Jahren geht die Spendenbereitschaft zunächst deutlich zurück. Erfreulich ist, dass immer mehr Frauen zur Blutspende gehen, viele türkische Mitbürgerinnen sind dabei, was uns sehr freut.

Wer darf überhaupt Blut spenden?

Grendel: Jeder gesunde Mitbürger zwischen 18 und 74 Jahren. Es gibt ergänzende Ausschlusskriterien, etwa für bestimmte Länder und Risikogruppen. Frauen dürfen viermal in zwölf Monaten spenden, Männer alle 56 Kalendertage.

Viele fürchten sich ein wenig vor dem „ersten Mal“?...

Grendel: Alles, was weh tun könnte, ist der Piks, wenn die Nadel eingestochen wird. Aber Angst muss niemand haben. Grundsätzlich ist immer ein Arzt dabei. Jeder ist eingeladen, unverbindlich vorbeizuschauen und sich ein Bild zu machen.

Wie oft haben Sie selbst schon Blut gespendet?

Grendel: 148-mal...

 

 

Aachener Zeitung / Aachener Nachrichten, Ausgabe Nordkreis vom 15.06.2011

16. Juni 2011 12:13 Uhr. Alter: 14 Jahre